Als Delegation des Vorstand der Jusos Bezirk Hannover haben wir vom 05.Dezember bis zum 07.Dezember 2024 im Rahmen einer Delegationsreise unsere Partnerorganisation, in der Tschechischen Republik, Mladí sociální demokraté (steht für Junge Sozialdemokrat*innen) und deren Mutterpartei SocDem besucht. 

Gestartet haben wir dabei in Hannover am Hauptbahnhof. Nach einer wie immer „abenteuerlichen“ Fahrt mit der Bahn, sind wir am Nachmittag in Prag angekommen. 

Am Abend hat unser erstes „get together“ mit Teilen des Bundesvorstandes von Maldí stattgefunden. Im Ambiente eines Restaurants, in dem sogar schon Leute wie Franz Kafka gegessen haben, tauschten wir uns mit dem Bundesvorstand über verschiedene Themen aus, die sie als Jugendorganisation gerade in der tschechischen Politik beschäftigen. Im Anschluss haben wir vom Mladí Bundesvorsitzenden, Lukas Ulrych, sogar noch eine kleine Tour durch das historische Prag bekommen. Unser Glück, dass Lukas auch Geschichtslehrer ist!

Am nächsten Tag ging es dann gleich morgens für uns zur SPD nahen Friedrich-Ebert Stiftung. Dort wurden wir genauer über tschechische Politik, ihre Irrungen und Wirrungen und ihre aktuellen und historischen Entwicklungen, gerade auch im Bezug auf die zunehmend schwierige Lage für die hiesige Sozialdemokratie aufgeklärt. Wir erfuhren viele spannende Infos, die auch oft gar nicht so unähnlich zu Debatten hier in Deutschland sind. Gerade der auch hier zunehmende Rechtsextremismus und sozio-ökonomisch abgehängte Regionen waren dort wichtige Beiträge. 

Am Nachmittag hatten wir dann die Gelegenheit mit dem ehemaligen Minister für Menschenrechte und Chancengleichheit zu sprechen, Jiří Dienstbier. In dem Gespräch konnten wir viel über, nach seiner Ansicht, dringendsten Herausforderungen für die tschechische Sozialdemokratie erfahren. Diese besteht zur Zeit vor allem darin, ob SocDem mit der "Kommunistischen Partei“ ein Bündnis eingehen wird, damit die Sozialdemokratische Partei wieder in das Parlament einziehen kann. Dies würde bedeuten, dass für die tschechische Sozialdemokratie wichtige Prinzipien wie die NATO Mitgliedschaft oder die Unterstützung für die Ukraine in den Hintergrund geraten würden. Auf der anderen Seite könnte SocDem auch mit progressiv linken Parteien, wie den dortigen Grünen oder anderen zusammengehen, was es aber unwahrscheinlicher machen würde, erneut in das Parlament einzuziehen. Der erneute Einzug in das Parlament ist jedoch für das Überleben der Sozialdemokratie in Tschechien besonders wichtig. Mit der Wahl der neuen Parteivorsitzenden im Oktober 2024 wurde ein Bündnis mit der kommunistischen Partei wahrscheinlicher. Neben diesen Themen konnten wir aber auch wichtige Einblicke in Jiří Dienstbiers Zeit als Minister erhaschen, zum Beispiel was seine Ansätze waren, um Gewalt gegen Frauen zu bekämpfen. 

Nach dem Gespräch hatten wir ein wenig Freizeit und konnten uns weiter die Sehenswürdigkeiten der Stadt ansehen, um dann am Abend den Benefizrave unser Partnerorganisation zu besuchen. Für uns wurde dort sogar extra die Arbeiter*innen von Wien angestimmt! 

Am Samstagmorgen ging es dann für uns auch wieder mit dem Zug zurück Richtung Hannover, außer wegen der noch durchgeführten Grenzkontrolle, wodurch wir unseren Anschlusszug verpasst haben, lief die Fahrt erschreckend gut, Chapeau dafür an die DB!